Rekonstruktion der Porzellansammlung Gustav von Klemperers
- Projektträger Staatliche Kunstsammlungen Dresden
- Abgeschlossen
Der Dresdner Bankier Gustav von Klemperer besaß mit über 900 Objekten die wohl umfangreichste und bedeutendste Privatsammlung Meissener Porzellans des 18. Jahrhunderts in Deutschland. Deren Schicksal steht exemplarisch für das zahlreicher jüdischer Sammlungen in der Zeit des Nationalsozialismus.
Aufgrund der politischen Situation in Deutschland und der zunehmenden Repressalien gegen jüdische Bürger waren die von Klemperers in den späten 1930er Jahren gezwungen, Zuflucht in anderen Ländern zu suchen. Bereits im November 1938 wurde deren Eigentum von der Gestapo „sichergestellt“. Anfang Dezember 1938 gelangte die kostbare Sammlung Gustav von Klemperers in die Staatliche Porzellan-Galerie Dresden-Zwinger.
Auf der Grundlage des Sammlungskatalogs von 1928 und weiterer Quellen konnte die Dresdner Porzellansammlung bereit 1991 und 2010 Porzellan an die Nachfahren der Familie restituieren.
Da der weitaus größere Teil der 1938 konfiszierten und in die Porzellansammlung integrierten Kollektion nach wie vor als verschollen gilt, ist es ein Anliegen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), Porzellansammlung Dresden, mit der Unterstützung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste und der Familie von Klemperer, die Sammlung Gustav von Klemperers zu rekonstruieren. Damit wollen die SKD ihrer historischen Verantwortung gerecht werden, die daraus resultiert, dass die Porzellansammlung Dresden einst von der Enteignung der Familie von Klemperer profitierte.
November 2019 - September 2021
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Dr. Katrin Iselt, Kunsthistorikerin und Provenienzforscherin
Gefördert von
Deutsches Zentrum Kulturgutverluste