Museum und Kunst in totalitären Systemen

Museum und Kunst in totalitären Systemen

  • Projektträger Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung
  • Abgeschlossen

Museum und Kunst in totalitären Systemen - Zur Geschichte der Staatlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft bzw. der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden seit 1918

Im Juni 2004 hatte das von der Fritz Thyssen-Stiftung für Wissenschaftsförderung unterstützte Projekt zur Aufarbeitung der Geschichte der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden seit 1918 die Arbeit aufgenommen. Das Ziel war es, die jüngere Geschichte eines der größten europäischen Museumsverbünde zu erforschen und darzustellen. Dabei wurde von der Hypothese ausgegangen, dass sich diese komplexe Geschichte nicht einfach chronologisch schreiben lässt, sondern dass sie durch die Überlagerung von Brüchen und Kontinuitäten geprägt ist.

Einige Daten hatten sich herauskristallisiert, an denen die Dichotomie von Brüchen und Kontinuitäten offenbar wird. 1924 wurde durch den Abschluss des Auseinandersetzungsvertrages zwischen dem Freistaat Sachsen und dem bis 1918 regierenden Haus Wettin der Transfer der einstmals königlichen Sammlungen in staatliche Hand bis in die Einzelheiten, d.h. die Verteilung der Exponate, geregelt; die Gründung einer Kulturstiftung 1926 schuf den juristischen Mantel für die neuen Staatlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft. 1933 sahen sich die Dresdner Museen – wie alle anderen Museen in Deutschland - mit massiven Interventionen der NSDAP, gegenüber Kunstwerken genauso wie gegen Museumsmitarbeiter, konfrontiert, doch zu wirklich einschneidenden Veränderungen kam es zunächst nicht; sie erfolgten sukzessive im Laufe der folgenden Jahre, z.B. im Zusammenhang mit der Entfernung „entarteter“ Kunst.

Erst 1939 wurden mit der Berufung des Dresdner Galeriedirektors Hans Posse zu Hitlers Sonderbeauftragtem für den Aufbau eines „Führermuseums“ in Linz auch die Dresdener Sammlungen eng in das NS-Kunstraub- und Kunstverschiebe-System einbezogen. Das Kriegsende im Mai 1945 bedeutete einen radikalen Bruch: die Dresdner Museen verloren einen Grossteil ihrer Bestände, die als Kompensation für Kriegsverluste in die UdSSR gebracht wurden. 1946 wurden dann im Zuge eines radikalen, politisch motivierten Neuanfangs die letzten bereits bis 1945 tätigen Mitarbeiter entlassen. Die überraschende Ankündigung der Sowjetunion, die Dresdner Gemälde zurückzugeben, eröffnete 1955 ein neues Kapitel der Nachkriegsgeschichte, nicht nur für Dresden, sondern für die gesamte DDR. Auch die Struktur der SKD veränderte sich. Mit der Rückkehr der meisten Kunstwerke aus der UdSSR 1958 begann für die SKD die Phase der Nachkriegsnormalität.

Laufzeit

Juni 2004 - Dezember 2008

Weitere Mitarbeiter

Dr. Thomas Rudert, wissenschaftler Mitarbeiter

 

 

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Modulüberschrift

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