Das Porzellankabinett im Turmzimmer des Dresdner Residenzschlosses

Das Porzellankabinett im Turmzimmer des Dresdner Residenzschlosses

  • Projektträger Staatliche Kunstsammlungen Dresden
  • Abgeschlossen

Das Porzellankabinett im Turmzimmer des Dresdner Residenzschlosses

Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen, als August III. zugleich König in Polen, richtete im frühen 18. Jahrhundert im Dresdner Residenzschloss ein Porzellankabinett ein. Das sog. Turmzimmer lag in der Festetage im zweiten Obergeschoss des Schlosses in unmittelbarer Nähe des Paradeappartements. Auf vergoldeten Konsolen vor rot lackierten Wänden standen sowohl Prunkstücke der Meissener Manufaktur als auch ostasiatisches Porzellan. In der effektvollen Inszenierung an prominentem Ort wurde verwirklicht, was im Japanischen Palais – dem von August dem Starken erbauten Porzellanschloss – unvollendet blieb.

Gut 200 Jahre blieb das Porzellankabinett im Residenzschloss mit einigen Veränderungen bestehen. Lichtbilder des späten 19. Jahrhunderts geben den frühesten Eindruck von der Aufstellung des Porzellans im Turmzimmer. Weitere Fotodokumentationen erfolgten 1930 und 1941. Die historischen Aufnahmen bilden die Grundlage für die aktuelle Rekonstruktion des Raumes. Aus Furcht vor Kriegseinwirkungen war das Porzellan des Turmzimmers 1941 ausgelagert worden. Nur wenige Stücke kehrten 1945 aus den den Bergungsdepots nach Dresden zurück. Dazu zählen auch die plastisch überbordenden Elementvasen des Meissener Modellmeisters Johann Joachim Kaendler. Nach umfänglicher Restaurierung sollen sie auch künftig wieder das südliche Bogenfeld des rekonstruierten Turmzimmers zieren.

Begleitet wird die Vorbereitung einer künftigen Präsenz der Dresdner Porzellansammlung im Schloss von intensiven Nachforschungen zur Geschichte des Turmzimmers von seiner Entstehung in den 1730er Jahren bis zu seiner Zerstörung 1945. Grundlage dafür bilden frühe Reiseberichte, historische Inventare und die erwähnten Fotodokumentationen. Ein besonderes Anliegen ist in diesem Zusammenhang die erstmalige Publikation kriegsbedingter Verluste der Dresdner Porzellansammlung, die im Abgleich der Vorkriegsaufnahmen mit dem gegenwärtig vorhandenen Bestand festgestellt werden können. Weitere Beiträge der geplanten Publikation untersuchen die Einrichtung des Turmzimmers als Silberbuffet vor seiner Umwidmung zum Porzellankabinett, die bauliche Rekonstruktion des Raumes durch das Staatsbetrieb Sächsische Immobilien- und Baumanagement Dresden (SIB) sowie die seit den frühen 1990er Jahren andauernden Recherchen zu den Provenienzen der Porzellane im Bestand der Dresdner Sammlung, die der Suche nach eigenen Kriegsverlusten vorausgingen.

Laufzeit

Januar 2015 - Dezember 2019

Einblicke

Weitere Projekte

Modulüberschrift

Januar 2005 - Januar 2012

Sächsisch schwartz lacquiertes Porcelain

Etwa 135 schwarz glasierte Steinzeuge stellen weltweit den umfangreichsten Bestand dieser Gattung aus der Frühzeit der Meissner Porzellan-Manufaktur dar.

Februar 2015 - Januar 2017

Sammlung Willy Hahn

Der Pianist und Kapellmeister Willy Hahn (1896-1988) war ein Sammler von Kunst der klassischen Moderne.

Juli 2014 - Dezember 2015

Sammlungen neu sichten - Museum für Völkerkunde Dresden

Das Pilotprojekt des Deutschen Museumsbunds möchte kulturelle Vielfalt und Migrationsgeschichte sichtbar machen.

Zum Seitenanfang