Ein Tafelservice für den Grafen von Brühl

Ein Tafelservice für den Grafen von Brühl

  • Projektträger Staatliche Kunstsammlungen Dresden
  • Abgeschlossen

Ein Tafelservice für den Grafen von Brühl - Das Brühlsche Allerlei und andere Meissener Porzellanservice der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts

Heinrich Graf von Brühl (1700-1763), Premierminister am sächsisch-polnischen Hof, gab bei der Meissener Porzellan-Manufaktur zwei außergewöhnliche Service in Auftrag. Schon allein deren Umfang mit jeweils circa 2000 Teilen hat alles bisher Bekannte in den Schatten gestellt. Dazu erhielten beide Service einen unverwechselbaren, innovativen Dekor: Das 1735-1742 entstandene Schwanenservice mit seinen feinen Relief-Darstellungen und opulentem figürlichen Schmuck und das so genannte Brühlsche Allerlei mit seiner Bemalung, die 1742 erstmals Feldfrüchte mit Blumenbuketts auf Porzellan vereinte. Während das Schwanenservice bis heute zur Meissener Produkt-Palette gehört, findet das Brühlsche Allerlei-Service vergleichsweise wenig Beachtung. Für Brühl war es Ausdruck seiner gesellschaftlichen Stellung, zu der auch Repräsentationspflichten in Vertretung des Königs gehörten. Als geschickter Stratege auf dem diplomatischen Parkett bediente er sich des Porzellans, um modische Trends zu setzen, womit er gleichzeitig als Direktor der Meissener Manufaktur die Nachfrage nach dem „Weißen Gold“ zu steigern hoffte. Zeitgenössische Quellen, wie die Meissener Archivakten und der Briefwechsel zwischen Heinrich Graf von Brühl mit der Meissener Manufaktur können Einblicke in die Entstehung und die Intention dieses prestigeträchtigen Services geben. Eine Analyse des Dekors anhand der verwendeten Bildvorlagen zeigt, wie die Manufaktur einen solchen Großauftrag in nur wenigen Jahren vollenden konnte. Der Vergleich mit anderen Meissener Tafelservicen des Hofes und des Adels ermöglicht schließlich, ihre künstlerische Entwicklung in den 1740er und 1750er Jahren zu rekonstruieren und den Stellenwert des Brühlschen Allerlei-Services neu zu definieren. 

Laufzeit

Januar 2015 - Juni 2016

Einblicke

Partner

Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH, Archiv, Meißen

Weitere Projekte

Modulüberschrift

Juni 2017 - März 2022

Aus Häusern und Containern

Welche Bedeutung hatte das Sammeln von sogenannten Orientteppichen und textilen Zeugnissen bäuerlich-nomadischer Kulturen in der DDR?

Juli 2021 - August 2027

BELLUM ET ARTES. Mitteleuropa im Dreißigjährigen Krieg

Das internationale Kooperations- und Ausstellungsprojekt „BELLUM ET ARTES“ widmet sich den Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges auf die Künste, Künstler und Kunstwerke im 17. Jahrhundert.

Januar 2006 - Dezember 2017

Bestandskatalog Bologneser Malerei

Der Bestand an Bologneser Malerei stellt einen eigenständigen, hochqualitativen Schwerpunkt in der Dresdener Gemäldegalerie Alte Meister dar.

Wir verwenden Cookies

Ihre Zustimmung können Sie jederzeit widerrufen.

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen vor allem Cookies, die für den Betrieb der Seite notwendig sind.

Klicken Sie auf „Alle akzeptieren“, um alle Cookies zu akzeptieren. Sie können Ihr Einverständnis jederzeit ändern und widerrufen. Dafür steht Ihnen am Ende der Seite die Schaltfläche "Cookie-Einstellungen" ändern zur Verfügung. Funktionale Cookies werden auch ohne Ihr Einverständnis weiterhin ausgeführt.

Möchten Sie die verwendeten Cookies anpassen, erreichen Sie die Einstellungen über die Schaltfläche "Auswählen".

Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen oder dem Impressum.

Zum Seitenanfang