BELLUM ET ARTES. Mitteleuropa im Dreißigjährigen Krieg

BELLUM ET ARTES. Mitteleuropa im Dreißigjährigen Krieg

  • Projektträger Staatliche Kunstsammlungen Dresden / Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)
  • Forschungsprogramm Europa / Welt

BELLUM ET ARTES. Mitteleuropa im Dreißigjährigen Krieg

Unter Federführung des Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) in Leipzig und der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden haben sich 2020 zwölf renommierte europäische Museen und Forschungsinstitute aus Schweden, Deutschland, Polen, der Tschechischen Republik, Italien, Spanien und Belgien in einem Kooperationsprojekt zusammengeschlossen, um die Bedeutung und Funktion der Künste während des Dreißigjährigen Krieges zu untersuchen. Jede der beteiligten Institutionen repräsentiert eine andere Region Europas und stellt das Thema aus jeweils eigener Perspektive dar.

Gemeinsames Ziel ist es, eine langfristige und intensive Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung, Museumsarbeit und Vermittlung aufzubauen. Darüber hinaus wird eine Verbindung zu aktuellen Fragestellungen hergestellt – Themen wie der europäische Zusammenhalt, Vertreibung und Migration sowie die Bedeutung des kulturellen Erbes für die Identitätsbildung, die angesichts des erneuten Krieges in Europa von besonderer Relevanz sind.

Den Auftakt des Projekts bildete die Ausstellung „BELLUM ET ARTES. Sachsen und Mitteleuropa im Dreißigjährigen Krieg“, die vom 8. Juli bis 4. Oktober 2021 im Dresdner Residenzschloss gezeigt wurde. Der thematische Schwerpunkt lag auf der politischen Rolle und kulturellen Bedeutung Sachsens im europäischen Kontext unter Kurfürst Johann Georg I. (reg. 1611–1658). Zur Ausstellung erschienen ein Katalog und ein Essayband mit Beiträgen von 42 FachwissenschaftlerInnen aus Europa und den USA.
 

Beiträge der Partner

  • In Zusammenarbeit mit den SKD und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden wurde am GWZO ein datenbankbasiertes und georeferenziertes Tool entwickelt, das der gemeinsamen Erforschung, Dokumentation und interaktiven Visualisierung von Künstlermigration und Translozierung von Beutekunst in Europa dient.
  • Das Instytut Historii Sztuki Uniwersytetu Wrocławskiego (Institut für Kunstgeschichte der Universität Wrocław) erforschte die Notlage Schlesiens während des Dreißigjährigen Krieges und deren Auswirkungen auf die schlesische Kultur. Die Panel-Ausstellung „BELLUM ET ARTES. Casus Silesiae“ wurde vom 17. Mai bis Oktober 2023 im Universitätsmuseum Wrocław gezeigt (mit Katalog).
  • Einer der Höhepunkte der bisherigen Ausstellungreihe war die Schau „BELLUM ET ARTES. Europa und der Dreißigjährige Krieg“ im Haus der Europäischen Geschichte in Brüssel vom 27. April 2024 bis 12. Januar 2025 (mit Katalog). Die Ausstellung untersuchte den Dreißigjährigen Krieg, einen frühen, europaweiten Konflikt anhand des strategischen Einsatzes von Kunst – sei es als militärisches Propagandamittel oder als Ausdruck der Macht. Zugleich beleuchtete sie die Rolle von Kunstwerken als „Botschafter des Friedens“.
  • Das Muzeum Umĕní Olomouc (Erzdiözesanmuseum in Olomouc) widmete sich der Funktion von Feuerwerkskörpern in dieser Epoche und zeigte vom 27. Juni bis 29. Dezember 2024 die Ausstellung „Fire Dramas: Gunpowder, Fireworks and Firework Illuminations in European Art 1400–1750“. Eine weitere Ausstellung, die sich mit der Propaganda der katholischen Habsburger-Dynastie während des Dreißigjährigen Krieges befasst, wird im Jahr 2026 stattfinden.
  • Die schwedische Livrustkammaren (Rüstkammer) in Stockholm eröffnete am 24. Oktober 2024 die Ausstellung „The Battle for Europe“, die Einblick in die Geschichte des Schwedischen Reiches, die Rolle von König Gustav Adolph und die Auswirkungen des Krieges auf die schwedische Kulturgeschichte gibt (bis 31. Oktober 2025).
  • Die Carolina Rediviva – Uppsala Universitetsbibliotek erforscht seit vielen Jahren in internationaler Zusammenarbeit jene Teile ihres Bestandes, die während der schwedischen Feldzüge als Kriegsbeute beschlagnahmt wurden. 2026 wird die Bibliothek der 1631/32 in Mainz geplünderten Büchersammlung eine Ausstellung widmen.
  • Das Muzeum Narodowe w Gdańsku (Nationalmuseum in Gdańsk) beherbergt eine bedeutende Sammlung von Drucken des französischen Zeichners und Kupferstechers Jacques Callot, der sich in seinen Werken intensiv mit den Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges auseinandersetzte. Dies wird das Thema einer Ausstellung sein.
  • Die Národní galerie Praha (Nationalgalerie, Prag) plant im Rahmen des Partnerschaftsprojekts zwei Ausstellungen über die Prager Schule der Malerei und Grafik der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
  • Die Plünderung von Kunstwerken aus der bedeutenden Gonzaga-Sammlung im Jahr 1630 durch kaiserliche Truppen wird im Palazzo Ducale di Mantova aufgearbeitet. In einem Workshop mit Vertretern europäischer Museen und Forschungsinstitute wird untersucht, wie Museen die Herkunft von Kunstwerken, die während des Dreißigjährigen Krieges erbeutet wurden, erforschen und sichtbar machen können.
  • Das das Schlesische Museum zu Görlitz und das Museo Nacional del Prado in Madrid widmen ihre Forschungen dem Werk des schlesischen Malers Bartholomeus Strobel und dessen Monumentalgemälde „Das Fest des Herodes mit der Enthauptung Johannes des Täufers“, ein Schlüsselwerk aus dem Dreißigjährigen Krieg, das sich heute in der Sammlung des Prado befindet.

Laufzeit

Juli 2021 - August 2027

Finanzierung

In Verantwortung der jeweiligen Institutionen

Projektverantwortliche*r

Dr. Susanne Jaeger (GWZO)

Dr. Claudia Brink (SKD)

Projektmitarbeiter*innen

Teams der jeweiligen Institutionen

Kontakt

Susanne.Jaeger(at)leibniz-gwzo.de

Claudia.Brink(at)skd.museum

Partner

Weitere Projekte

Modulüberschrift

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