Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo

Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo

  • Projektträger Deutsches Zentrum Kulturgutverluste

Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo im Museum für Völkerkunde Dresden und im GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig (Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsen)

Eine Auswahl von 700 Objekten und Fotografien aus acht Sammlungskonvoluten aus dem historischen Territorium Togo standen im Mittelpunkt dieses Provenienzforschungsprojektes. Sie gelangten zwischen 1899 und 1939 als Ankäufe oder Schenkungen in die ethnologischen Museen in Dresden und Leipzig. Ihre Aneignung steht im Zusammenhang mit den Aktivitäten deutscher Polizeitruppenangehöriger, Wissenschaftler, Händler und Kolonialbeamter in Togo unter deutscher Kolonialherrschaft von 1884 bis 1914. Neben der Bestimmung der Herkunft versuchten wir durch breite Archivrecherchen die Aufenthaltsorte und Tätigkeiten derjenigen Personen zu rekonstruieren, in deren Besitz die Objekte damals übergingen. Dabei handelt es sich um Ernst F. Gütschow und Oskar Marx in Dresden, sowie Hans Gruner, Valentin von Massow, Gaston Thierry, Adolf Diehl, Harry Grunitzky und Adam Mischlich in Leipzig. Diese agierten im Rahmen des kolonialen Unrechtskontextes, der durch Annektierungsexpeditionen, Eroberungskriege sowie Missionierung und Aneignung von Kulturgut geprägt war. Im Projekt legten wir das Augenmerk auf genau diese Aneignungen, insbesondere im Kontext von kolonialen Kriegen sowie auf Objekte, die als besonders sensibel gelten können.

Ergebnisse und Ziele

Das Projekt verfolgte das Ziel, die genauen Aneignungsumstände von Kulturgut aus dem Kontext der ehemaligen deutschen Kolonie Togo zu rekonstruieren und international zu publizieren.

Publikationen

Die Ergebnisse der Forschung werden in der Online Collection der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, in der Datenbank Proveana des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste sowie in einem mehrsprachigen Forschungsbericht veröffentlicht.

Deutsch: https://doi.org/10.18452/27457
Englisch: https://doi.org/10.18452/27458
Französisch: https://doi.org/10.18452/27459

Kontakt

silvia.dolz(at)skd.museum

Gefördert von

Deutsches Zentrum Kulturgutverluste

Laufzeit

April 2021 - Juni 2023

Projektleitung

Silvia Dolz, Kustodin der Afrika-Sammlungen, Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsen, Museum für Völkerkunde Dresden

Dr. Friedrich von Bose, ehemalige Leitung Forschung und Ausstellungen, Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsen (aktueller Kontakt: friedrich.vonbose@uzh.ch)

Projektmitarbeiter*innen

Marlena Barnstorf-Brandes, Wissenschaftliche Hilfskraft und seit 1. Januar 2023 wissenschaftliche Volontärin, GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Dr. Emery Patrick Effiboley, Dozent für Kunstgeschichte und Leiter der Abteilung für Geschichte und Archäologie an der University of Abomey-Calavi, Bénin

Dr. Bernadett Freysoldt, freischaffende Restauratorin (seit 1. Oktober 2022 in Anstellung), GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Toni Hanel, Wissenschaftliche Hilfskraft, Museum für Völkerkunde Dresden

Julia Pfau, Sammlungsverwalterin, GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Ricarda Rivoir, freischaffende Projektmitarbeiterin im Rahmen ihrer Masterarbeit, GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Dr. Julia von Sigsfeld, Wissenschaftliche Assistenz der Direktorin, Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsen

Maria Söhnel, Sammlungsverwalterin, Museum für Völkerkunde Dresden

Dr. Ohiniko Mawussé Toffa, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsen

Dr. Messan Tossa, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Staatsarchiv Togo

 

Features und Veranstaltungen

Partner

Deutsches Zentrum Kulturgutverluste

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