Vom Lauf der Sterne und Gang der Uhren: Astronomie und Präzisionsuhrmacherei in Deutschland um 1800

Vom Lauf der Sterne und Gang der Uhren: Astronomie und Präzisionsuhrmacherei in Deutschland um 1800

  • Project organizer Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • Abgeschlossen

Vom Lauf der Sterne und Gang der Uhren: Astronomie und Präzisionsuhrmacherei in Deutschland um 1800

Seit ihrer Entwicklung um die Mitte des 17. Jahrhunderts gehörten Pendeluhren zum unverzichtbaren Instrumentarium der Wissenschaften, insbesondere auch der Astronomie. So gut wie alles hänge von ihrem „richtigen Gang" ab, meinte zum Beispiel 1778 der Berliner Mathematikprofessor und Astronom Johann Karl Schulze. Jedoch: was genau meinte Schulze damit? Wann ging eine Uhr richtig und wie wurde sie geprüft? Sollte sie „genau" sein oder „präzise", das heißt, sollte sie mit der astronomischen Zeit übereinstimmen oder durfte sie davon in einem bekannten und konstanten Maß abweichen? Unterschieden die Astronomen des 18. Jahrhunderts überhaupt zwischen diesen Kategorien? Und welche Faktoren beeinflussten den Gang einer Uhr? Wie behandelten Astronomen ihre Uhren?

Diese Fragen waren zentral für das Forschungsprojekt Vom Lauf der Sterne und Gang der Uhren, das die Entstehung des Konzepts der Präzisionsuhr untersuchte. Im Unterschied zu tradierten, vorrangig auf technische Aspekte fokussierten Ansätzen, betrachtete das Projekt technische Entwicklungen in Zusammenhang mit den zu den Uhren gehörigen Praktiken des Gebrauchs. So untersuchte es die Konstruktion der verwendeten Uhren ebenso wie die Prinzipien ihrer Aufstellung, Pflege und Kontrolle. Auf diese Weise konnte das Projekt zeigen, dass die „Präzisionsuhr" keineswegs das ausschließliche Produkt stetigen technischen Fortschritts war. Vielmehr war sie das Ergebnis einer komplexen Entwicklung in der Uhrentechnik, den astronomischen Arbeitsaufgaben und den Praktiken des Gebrauchs, die zu veränderten Vorstellungen von Genauigkeit und Präzision führten und die Uhr zu einer Maschine werden ließen, auf deren Gang man sich verlassen konnte.

Projektverantwortliche:

Dr. Sibylle Gluch

Mitarbeiter:

Johannes Eulitz

Alyoscha Jahns

Projektträger: 

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Projektnummer 392130775

Duration

August 2018 - January 2022

Insights

Partners

Deutsche Forschungsgemeinschaft

Other projects

Modulüberschrift

January 2009 - August 2011

Der große Potlatch

Die "Macht des Schenkens" war ein außergewöhnliches, gemeinsames Ausstellungsprojekt des U’mista Cultural Centre in Alert Bay mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

January 2009 - December 2011

Die Apels – Eine Dresdner Puppenspieler-Familie

Die Familie Apel war hundert Jahre lang zwischen 1870 und 1971 als Puppenspieler tätig.

December 2020 - December 2021

Die Dinge (wieder) in Bewegung bringen

Im Forschungs- und Vermittlungsprojekt werden mechanische Bewegungsabläufe digital wiederhergestellt.

To top